Als Pompeji Ende August anno 79 u.Z. untergegangen ist durch den gewaltigen und todbringenden Ausbruch des Vesuvs, dachte wohl niemand mehr daran, aus dieser unglücklichen Stadt je etwas Lebendiges finden zu können.
Indes, als man daranging, Pompeji wieder ans Tageslicht zu holen, fand man im Zuge der archäologischen Ausgrabungen allerlei Wandinschriften unterschiedlicher Ausführung, d.h. von wohlgeformert Capitalis Quadrata bis hin zu beinahe unleserlichen Ritz-Kursiven. Das sind sozusagen die Graffiti der Antike. Und diese Inschriften zeigen jenseits der akademischen Lateintexte und gehobener Ansprüche der Klassiker ein Latein des Alltags, ein lebendiges Latein, von simpel über geschäftstüchtig bis hin zu derb und schlüpfrig oder gar pervers, so als wenn die Leute eben erst ihre Nachrichten hinterlassen hätten, genauso gewöhnlich wie heute oder genauso obszön und unartig. Insofern hat sich da nichts geändert.
Dies alles findet man in einem dünnen aber bemerkenswerten Büchlein:
Werner Krenkel
Pompejanische Inschriften
Koehler & Amelang
Leipzig 1961.
Aus diesem Büchlein sollen im Folgenden einige Beispiele dieser besonderen Hinterlassenschaft folgen zur Anschauung und zuweilen auch zum Vergnügen. Die Inschriften werden auf einer Unterseite zunächst in Latein wiedergegeben, um ihre Übersetzungen auf einer anderen Unterseite abrufbar zu machen. So kann sich jeder angehende oder ausgewiesene Lateiner gerne selbst testen, sofern er dieses Büchlein nicht schon kennt. Zu empfehlen ist es allemal. Antiquarisch ist es unter http://www.zvab.com bzw. hier zu finden.
Na dann, viel Spaß und guten Erfolg!
Vale!
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